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21.01.2022

Motor

Alte Motorräder und mehr im neu errichteten Top Mountain Motorcycle Museum in Hochgurgl

Innerhalb von zehn Monaten wurde das völlig abgebrannte Motorradmuseum am immelsjoch wieder aufgebaut. Es ist größer, spektakulärer und ereignisreicher geworden.

Besondere Exponate sind auch die Motorräder von NSU und DKW. Foto: Top Crosspoint Tirol​

Es war nicht nur ein Riesenschock, sondern auch ein enormer Verlust, als das Motorradmuseum an der Timmelsjoch Hochalpenstraße im Jänner 2021 in Vollbrand stand. Über 200 einzigartige Ausstellungsstücke wurden Opfer der Flammen. Zwanzig Jahre Leidenschaft der Brüder Attila und Alban Scheiber wurden damit auf einen Schlag zerstört. Da ein Trakt des Erdgeschosses vom Feuer verschont blieb, konnte wenigstens ein Teil der Motorräder ins Freie gerettet werden. Die Zwillingsbrüder sprachen damals, dass der Verlust des Lotus 23 B, Baujahr 1963, sie emotional am meisten mitgenommen hatte.

Schließlich war es das Fahrzeug ihres Vaters, das er drei Jahre lang restauriert hatte. Am Ende blieb nur eine verkohlte Karosserie übrig.

Neues Projekt umgesetzt

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Attila und Alban Scheiber bei der Eröffnung des Museums, das innerhalb von zehn Monaten realisiert wurde. Foto: Benjamin Gaukler

Wohl niemand hätte gedacht, dass innerhalb von zehn Monaten ein neues Museum wie Phönix aus der Asche aus dem Boden gestampft wird. Doch die Visionäre und Motorradliebhaber Attila und Alban Scheiber schafften es, das ehrgeizige Projekt umzusetzen. Das neue Top Mountain Motorcycle Museum am sogenannten Top Mountain Crosspoint in Tirol ist sogar größer, spektakulärer, informations- und erlebnisreicher. Kernstück sind natürlich die rund 450 Exponate, die eingeteilt in neue Zeitkategorien und Epochen übersichtlich als begehbare Motorgeschichte auf 4500 m2 Fläche erlebt werden können.

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Auf 4500 Quadratmetern öffnet sich für die Besucher eine Erlebniswelt, in der es viel zu entdecken gibt. Foto: Benjamin Gaukler (2)

Die Historie reicht von seltenen und teils antiken Vintage-Motorrädern und Oldtimern des 19. Jahrhunderts bis hin zur Gegenwart.

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Die Ausstellungen sind in verschiedenste Themenbereiche und historische Abschnitte gegliedert. Foto: Harald Angerer

Doch das neue Museum bietet weit mehr als eine geschichtliche Dokumentation der Motorisierung. „Ein großes Highlight ist die Motor Experience – eine Erlebniswelt mit 4D-Kino, Motor Wall, Techniksimulationen und natürlich viele Motorengeräusche“, machen die beiden Brüder Lust auf eine virtuelle Fahrt auf zwei Rädern. Die Faszination Motorrad wird mit allen Sinnen erfahren, ohne dass es dafür einen Führerschein braucht. Wer schon lange wissen wollte, was der Unterschied zwischen einem Zwei- und Viertakter ist und wie diese technisch funktionieren, ist im Motorcycle Museum ebenso am richtigen Platz.

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Nicht nur Motorräder bereichern das Museum in Hochgurgl. Foto: Harald Angerer
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Foto: Harald Angerer

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Foto: Harald Angerer
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Foto: Harald Angerer

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Foto: Harald Angerer

Unter dem Motto „Heiße Öfen hautnah“ wird die Motorgeschichte noch erlebbarer gemacht. „Vehicles around the world“ präsentiert 96 Bilder, die im Zehn-Sekunden-Rhythmus wechseln und die Einsatzmöglichkeiten von Motorrädern und Autos in aller Welt zeigen.

KTM als Museumspartner

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​Foto: Top Crosspoint Tirol​

Zum großen Teil werden diese Highlights vom langjährigen Kooperations- und Museumspartner KTM Motohall Mattighofen zur Verfügung gestellt. Der Motorradhersteller ist auch mit 24 KTM-Fahrzeugen vertreten. Vom Oldtimer-Motorrad aus 1956 bis zum Hightech-Rennboliden KTM X-Bow ist in Hochgurgl alles ausgestellt. „In einem so hochqualitativen Museumskonzept wollen wir als KTM Motohall unbedingt dabei sein und unsere Geschichte mit einer Auswahl an exklusiven Exponaten präsentieren“, erklärt KTM- Motohall-Geschäftsführer René Esterbauer. Wie schon im alten Museum werden auch weiterhin Fokusthemen in wechselnden Sonderausstellungen gezeigt. Motorsport in Tirol von einst und jetzt holt die legendären Pioniere, die Rennen und ihre Fahrzeuge vor den Vorhang.

Ausstellung Max Reisch

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Die Sammlung des Verkehrspioniers Max Reisch bereichert das Museum ebenso wie viele andere außergewöhnliche Exponate. Foto: Harald Angerer

Auch dem Tiroler Forscher und Verkehrspionier Professor Max Reisch ist eine eigene Dauerausstellung gewidmet. Erstmalig und auf einem Platz vereint werden die Puch-Motorräder und Expeditionsfahrzeuge präsentiert, mit denen der Kufsteiner einst auf seinen weiten Reisen in zum Teil noch unbefahrenen Gebieten unterwegs war.

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Fotos: Harald Angerer

Reischs Expeditionen führten in den 1930- und 1940er Jahren in fast alle Kontinente und gelten heute als international bewundernswerte Pionierleistungen.

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Porsche stellt die spezielle Design-Linie „Heritage“ aus. Foto: Harald Angerer

Natürlich dürfen auch große Marken des Automobilsports nicht fehlen! Porsche präsentiert unter dem Motto „Porsche Heritage“ folgende Rennboliden: den 911 (Typ 991) RSR Sau, den 911 (Typ 997) GT3 RSR Flying Lizard und den 919 Hybrid 2016. Letzterer ist das originale Siegerfahrzeug des 24 Stunden Rennens von Le Mans aus dem Jahr 2016, mit dem das Trio Marc Lieb, Romain Dumas und Neel Jani nach 5.233 Kilometern den 18. Porsche Gesamtsieg holte – in der letzten Runde! In der Snowsport Exihibition werden mit historischen Ausstellungsstücken und Wintersportgeräten die Geschichte und die Entwicklung der Schnee-Motorisierung aufgezeigt.

Eigene Leidenschaft

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Die Zwillingsbrüder Alban und Attila Scheiber sind selbst große Motorrad-Fans. Foto: Benjamin Gaukler

Für Attila und Alban Scheiber spiegelt das Museum auch ihre eigene Leidenschaft für das Motorradfahren wider. „Ich bin bereits seit frühester Jugend gefahren und dieses Gefühl hat mich nicht mehr losgelassen“, verrät Attila Scheiber. „Je älter die Maschinen sind, desto herausfordernder sind sie.“ Allein schon deshalb, weil sie anders zu bedienen sind.

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Foto: Harald Angerer

Ganz alte Motorräder verfügen nicht einmal über eine Kupplung. Auch die Umgebung am Standort des höchst gelegenen Motorradmuseum Europas fasziniert. Das gesamte Areal an der Timmelsjoch Hochalpenstraße und der Kirchenkarbahn lässt sich als eindrucksvolle und besondere Präsentation und Veranstaltungen nutzen. Das Museum hat täglich zwischen 10 und 17 Uhr geöffnet. Der Eintritt kostet 15 Euro pro Erwachsenem und 10 für das Kind.

Eintrittskarten gewinnen

Das Mountain Motorcycle Museum verlost für die Leser und Leserinnen der Motorkrone Tirol zehn Eintrittskarten. Wer am Gewinnspiel teilnehmen will: E-Mail bis zum 10. Februar 2022 schicken an Basilius Praxmarer, crosspoint@ tophochgurgl.com, Betreff: Gewinnspiel.
Die Gewinner werden per Mail verständigt. www.crosspoint.tirol