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27.02.2022

Karriere

Das Beste aus zwei Welten

Hybrid-Arbeiten: Mit den Lockerungen der Covid-Bestimmungen geht es wieder öfter an den Arbeitsplatz, obwohl das Home-Working damit einen großen Sprung nach vorne gemacht hat. Nun heißt es, die beiden „Arbeitswelten“ ideal miteinander zu verknüpfen.

Höhere Zufriedenheit mit der Work-Life-Balance und arbeitsbedingtem Stress fördern die Produktivität beim Home-Office- Anteil. Foto: agcreativelab - stock.adobe.com.

Diese Arbeitsform wird nicht aus unserem Alltag verschwinden: Das hat das internationale „Future Forum Pulse“ genauer eruiert – und kommt zu dem Schluss, dass es auch von den Mitarbeitern so gewünscht ist: Für zwei Drittel ist die Hybrid-Lösung das bevorzugte Arbeitsmodell – und die Nutzung von Firmenarbeitsplatz und Heimarbeitsplatz bringt auch Vorteile: Denn die Work-Life-Balance und arbeitsbedingter Stress sind für jene, die komplett im Büro arbeiten, die größten Herausforderungen, heißt es. Da wundert es nicht, dass sich 27 % der Männer und 33 % der Frauen vorrangig für die Heimarbeit entscheiden, bei berufstätigen Vätern und Müttern sind es sogar 75 bis 63 %.

Vor allem Jugend schätzt flexible Hybrid-Arbeitsweise „Die Zukunft der Arbeit ist nicht „entweder – oder, sondern muss beide Modelle berücksichtigen“, analysiert Brian Elliott vom Future Forum. Vor allem die junge Generation kommt mit einem hohen Anteil des Home-Office gut zurecht – und mit der damit verbundenen Flexibilität den Arbeitgebern durchaus entgegen. „Denn schon seit dem Aufkommen des mobilen Internets sei die Vorstellung, nach der Arbeit nach Hause zu kommen und alles hinter sich zu lassen, eine Sache der Vergangenheit“, wie der deutsche Trendforscher Peter Wippermann betont.

Unternehmen müssten auf die Sinnfrage der neuen Generation „eine Antwort geben können“, so Wippermann. „Denn es gehe den Berufseinsteigern von heute nämlich nicht mehr darum, möglichst viel Geld zu verdienen, sondern darum, ein Leben zu führen, das Spaß bringt, das ökonomisch und gesellschaftlich sinnvoll ist.“ Weltweit haben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in allen acht Bereichen der Pulse-Umfrage im Vergleich zum vorherigen Quartal höhere Werte erzielt, darunter eine um 12 % höhere Gesamtzufriedenheit mit ihrem Arbeitsumfeld, eine um 15 % höhere Zufriedenheit mit der Work-Life-Balance und eine um 25 % bessere Bewertung hinsichtlich arbeitsbedingtem Stress und Ängsten, stellen die „Future Forum“-Experten fest.

Klimaschutz-Gedanke fördert Home-Office

Das Beste aus zwei Welten-2

Seit Einführung des mobilen Internets verschwimmen die Grenzen von Arbeitsplatz im Unternehmen und zu Hause. Foto: Jacob Lund - stock.adobe.com

Viele sehen heutzutage auch wenig Sinn darin, dass morgens der Pendlerverkehr stockt, weil wie einst alle gleichzeitig zum Job und wieder nach Hause pendeln. Durch hybride Arbeitsmodelle reduziert sich der tägliche Pendlerverkehr zum Unternehmensstandort. Und das kommt auch den Arbeitgebern zugute: Denn mit einem hohen Homeoffice-Anteil können freiwerdende Büroflächen weitervermietet oder zweckgebunden neu genutzt werden. Gerade in Zeiten hoher Mietpreise ein Vorteil, der von Unternehmen geschätzt wird.

Präsenz am Arbeitsplatz je nach Job trotzdem wichtig Trotz allem ist der Austausch untereinander im Team weiterhin freilich ein wichtiger Faktor. Dabei kommt es vor allem auf die Art der Arbeit an: Während Aufgaben mit langen Konzentrationsphasen sich gut im Homeoffice erledigen lassen, können Präsenztage im Büro für kreativen Austausch und Gruppenarbeitsphasen genutzt werden. Und natürlich herrscht auch beispielsweise für Jobs in Callcentern eine andere Grundvoraussetzung vor, als wenn im Berufsleben auch viel Kundenkontakt nötig ist. Viele wollen die Gemeinsamkeit im Job auf der Arbeitsstelle aber auch nicht missen: Das Miteinander fördert schließlich auch das Zusammenhaltsgefühl im Sinne des Unternehmens.

Summa summarum ist es für Arbeitnehmer und Arbeitgeber wichtig, gemeinsam eine ausgeglichene Aufteilung beim hybriden Arbeiten zu finden. Hier sollten eindeutige Erwartungen beider Seiten abgewogen werden. Schlussendlich ist es auch wichtig, mit seinen Kollegen bezüglich Anwesenheiten einen Konsens zu finden.