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20.02.2022

Bildung

AMS Salzburg: Lehre legt wieder zu und besteht auch in der Krise

Mit einem Plus von 4 Prozent bei den Lehranfängern setzte sich in Salzburg im Jahr 2021 der Lehrlingszuwachs wieder fort, der durch die Corona-Pandemie 2020 unterbrochen wurde. Auch im Tourismus geht es mit der Lehre wieder aufwärts.

Die duale Ausbildung vermittelt vielen Jugendlichen eine Perspektive. Nach einem corona- bedingten Dämpfer gab es 2021 um 4 Prozent mehr Lehranfänger. Foto: goodluz - stock.adobe.com

Bei den Lehranfängern setzt sich in Salzburg der Lehrlingszuwachs wieder fort, der durch die Corona-Pandemie 2020 unterbrochen wurde. 2.308 junge Leute haben im Vorjahr eine Lehrausbildung aufgenommen. Der Zuwachs von 4 Prozent liegt dabei über dem österreichischen Durchschnitt: Österreichweit starteten im Vorjahr 33.189 Lehrlinge ihre Ausbildung, um 3,8 Prozent mehr als 2020.

Die Gesamtzahl der Lehrlinge ist im vergangenen Jahr in Salzburg von 8.344 auf 8.149 zurückgegangen, ein Effekt des Corona-Tiefs, das vor allem die Lehrausbildung im Tourismus getroffen hat.

Dieses Minus wird aber heuer wieder zusehends kleiner. Denn die Zahl der Lehranfänger ist 2021 auch im Tourismus und Freizeitwirtschaft gestiegen – und das mit 17,4 Prozent (Österreich +10,3 Prozent) überdurchschnittlich hoch. In fast allen Sparten der Salzburger Wirtschaft legte die Zahl der Lehranfänger zu, mit zum Teil zweistelligen Zuwachsraten.

Überhang an offenen Lehrstellen

Mehr denn je setzt die Wirtschaft auf die Lehrlingsausbildung: Mit Stichtag 31.12.2021 waren beim AMS Salzburg 1.210 offene bzw. unbesetzt gebliebene Lehrstellen gemeldet, ein Plus von 101,7 Prozent und auch gegenüber 2019 noch ein Plus von 80 Prozent. Dem stehen 306 Lehrstellensuchende gegenüber. „Wer eine Lehre anstrebt, kann derzeit aus einem großen Angebot auswählen. Die Betriebe rollen zurzeit ausbildungswilligen und geeigneten Jugendlichen den roten Teppich aus“, erklärt Buchmüller. Der eklatante Überhang an offenen Lehrstellen besteht mit Ausnahme von Wien in allen Bundesländern.

Wirtschaftskammerpräsident Buchmüller ortet die Lehre generell wieder im Aufwind. „Man muss das Gerede vom schlechten Image der Lehre beenden. Die Lehre ist nach wie vor eine der wichtigsten Ausbildungsformen der jungen Leute und gewinnt seit Jahren – mit Ausnahme von Corona-Zeiten – wieder an Zuspruch.“ Denn es wurde erkannt: Wer eine Lehre absolviert, hat eine krisenfeste Ausbildung mit vielen Entwicklungs- und Karrierechancen in der Tasche. Und das auch international, wie Österreichs Fachkräfte bei den internationalen Berufswettbewerben immer wieder beweisen.

Das Image der Lehre ist klar im Aufwind, zieht auch Mariana Kühnel, stellvertretende Generalsekretärin der WKÖ, eine positive Bilanz: „Der seit einigen Jahren beobachtbare Anstieg der Lehrlingszahlen, der durch Corona kurzzeitig unterbrochen wurde, wird sich in den nächsten Jahren fortsetzen.“

Demnächst „Höhere Berufsausbildung“

Die Ankündigung von Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck, dass für unterschiedliche Formen der Lehrlingsförderung erneut 20 Millionen Euro bereitstehen werden, wird von Kühnel begrüßt: „Diese wichtigen Förderungen zielen auf ergänzende Ausbildungsinhalte ab.“

Die Duale Akademie wird ausgedehnt

2022 werde laut Kühnel in Österreich im Zeichen der beruflichen Fort- und Höherbildung stehen – einerseits mit dem österreichweiten Rollout der Dualen Akademie, einer dualen Fachkräfte-Ausbildung nach der Matura, und andererseits mit der gesetzlichen Grundlage für die Höhere Berufsbildung.